Experiment einer hörenden Philosophie und Kulturwissenschaft
Im Sommer 2020 sind wir jeden Dienstag im Format des Q-Tutoriums “Musik als Wissensmaschine” – einer universitären Lehrveranstaltung des bologna.labs der Humboldt-Universität zu Berlin – den vielfältigen Frage an der Schnittstelle zwischen der sinnlichen Bezugnahme – dem Hören primär – und der Wissensproduktion nachgegangen. In diesem experimentellen Raum wurde die Verschränkung von Lektüre- und Hörsessions erprobt:
Wie ist der Zugang zur Welt beschaffen, den uns das Hören aufschließt? Wie übernimmt Musik als etwas vornehmlich Gehörtes eine aktive Rolle in kulturwissenschaftlichen und philosophischen Theorien? Können wir diese aktive Rolle der Musik immer noch nachhören? Welche Wissensformen privilegiert und verhandelt Musik? Wie lässt sich “Wissen” durch Musik konzipieren? Können diese Wissensformen überhaupt sprachlich, bildlich oder performativ reflektiert werden? Wie kann ein Austausch darüber stattfinden?
Die nachfolgenden Beiträge sind alle aus der gemeinsamen Beschäftigung mit diesem Fragekomplex hervor- und darüber hinausgegangen. Anhand konkreter Auseinandersetzungen mit Hörbarem, Gehörtem, vielfältigen Wissensformen und Theorieentwürfen von Musik, versuchen die Beiträge sich den Fragen künstlerisch, wissenschaftlich und technologisch anzunähern.